Die Ära der KI-gestützten mehrstufigen Phishing- und Malware-Angriffe

In der Welt der Cybersicherheit bahnt sich eine neue Bedrohung an: mehrstufige Phishing- und Malware-Angriffe, die von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützt werden. Diese Angriffe werden immer raffinierter und bedrohlicher.

IT-Forscher verzeichnen einen Anstieg von Cyberangriffen, die in mehreren Schritten ablaufen und von KI profitieren. Die Verwendung von KI hat die Fähigkeiten von Angreifern erheblich erweitert. Dies führt zu einer gesteigerten Raffinesse bei weniger erfahrenen Akteuren und beschleunigt die Angriffe durch Automatisierung. Gleichzeitig wird das Vertrauen der Nutzer untergraben, da die Angriffe immer schwerer zu erkennen sind.

Im April beobachteten die Analysten von Darktrace einen dramatischen Anstieg von neuartigen Social-Engineering-Angriffen um 135 Prozent im Vergleich zu den Vormonaten Januar und Februar. Diese Angriffe, die sich durch eine auffällige sprachliche Abweichung von herkömmlichen Phishing-E-Mails auszeichnen, korrelieren zeitlich mit der zunehmenden Verbreitung von KI-gesteuerten Chatbots wie ChatGPT. Dies legt nahe, dass generative KI bösartigen Akteuren den Weg zu immer ausgefeilteren Angriffen ebnen kann, sowohl in Bezug auf Geschwindigkeit als auch Skalierbarkeit.

Von Mai bis Juli wurden vermehrt mehrstufige Angriffe beobachtet, bei denen bösartige E-Mails die Empfänger dazu aufforderten, einer Reihe von Schritten zu folgen, bevor Malware installiert oder sensible Informationen gestohlen wurden. Die Zahl solcher Angriffe stieg um 59 Prozent, allein im Juli gab es 50.000 mehr dieser Angriffe als noch im Mai. Dies deutet auf einen verstärkten Einsatz von Automatisierung und KI hin, um Angriffe effizienter zu gestalten.

Währenddessen änderten sich die Angriffstaktiken, die Vertrauensstellungen missbrauchen. E-Mails, die angeblich von VIPs stammten, gingen um 11 Prozent zurück. Hingegen nahmen die Versuche der Kontoübernahme um 52 Prozent zu, wobei E-Mails, die vorgaben, von der IT-Abteilung zu stammen, um 19 Prozent anstiegen. Dies deutet darauf hin, dass Mitarbeiter besser darin geschult sind, nicht auf sogenannte CEO-Betrügereien hereinzufallen.

Generative KI und Deepfakes haben das Potenzial, Angreifern einen erheblichen Vorteil zu verschaffen. Die Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten von KI und die Erstellung realistischer gefälschter Stimmen machen es einfacher, Mitarbeiter zu täuschen.

Die genannten Zahlen basieren auf der Klassifizierung von E-Mails in über 1000 Darktrace-Installationen im Januar und Februar sowie im Zeitraum von Mai bis Juli 2023.

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